Movember: Was haben Schnurbärte und Männergesundheit miteinander zu tun?
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Ein Prostatakarzinom kann Fernmetastasen auch im Knochen bilden. Spricht der Tumor auf bisherige Behandlungsversuche mit Hormonen oder eine Chemotherapie nicht ausreichend an, kann die Xofigo-Therapie als Alternative in Betracht gezogen werden. Wichtige Informationen zu dieser Behandlungsmethode und ihrem Ablauf erhalten Sie hier.
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen bei Männern und tritt ab dem 50. Lebensjahr mit steigender Inzidenz auf. Die Behandlung erfolgt im Rahmen eines multimodalen Therapieprogramms. Leider bildet Prostatakrebs häufig Fernmetastasen in den Knochen sowie in Leber und Lunge aus.
Seit einigen Jahren steht in der Nuklearmedizin mit der Xofigo-Therapie (auch “Radium-223-Dichlorid-Behandlung”) eine Methode zur Verfügung, die auf einen Alpha-Strahler setzt. Im Folgenden informieren wir Sie unter anderem über die Indikationen, mögliche Nebenwirkungen und den Ablauf dieser Behandlung.
Xofigo-Therapie – wichtige Infos auf einen Blick:
Was ist die Xofigo-Therapie?
Bei der Xofigo-Therapie handelt es sich um eine spezielle Variante der Radionuklidtherapie. Diese setzt radioaktive Substanzen zur Behandlung schwerer Erkrankungen (in der Regel Tumore) ein. Von der perkutanen Strahlentherapie unterscheidet sich die Radionuklidtherapie dadurch, dass die Substanzen in den Körper appliziert werden und so eine Nahbereichswirkung erzielen.
Die Verwendung von Alpha-Strahlern in der Nuklearmedizin ist ein moderner Ansatz, der sich die hohe biologische Wirksamkeit zunutze macht. Alpha-Strahlung ist so energiereich, dass die Tumorzellen stark geschädigt werden und untergehen. Gleichzeitig ist die Wirkung auf das umliegende Gewebe sehr begrenzt. Im Vergleich zur perkutanen Strahlentherapie mit einer Strahlenquelle außerhalb des Körpers erweist sich die Radionuklidtherapie damit als deutlich schonender.
Um eine gezielte Bindung des Radium-223 an die Knochenmetastasen zu erreichen, wird dieses an ein tumoraffines Biomolekül gebunden. Wenn sich dieses in den Metastasen anreichert, entfaltet es die gewünschte Wirkung. Das Ziel der Behandlung liegt in erster Linie in der Reduktion einer bestehenden Schmerzsymptomatik und der Stabilisierung der klinischen Situation. Mithilfe des Radionuklids werden das Wachstum vorhandener Tochtergeschwüre und die Bildung neuer Metastasen gehemmt. Einen therapeutischen Ansatz im Hinblick auf eine Heilung gibt es aktuell jedoch nicht.
Indikationen für die Xofigo-Therapie
Zur Anwendung kommt die Xofigo-Therapie nur im Zusammenhang mit einem metastasierenden Prostatakarzinom. Daran erkranken jährlich mehr als 60.000 Männer, wobei bis zum 50. Lebensjahr die Wahrscheinlichkeit einer Diagnose eher selten ist. In der Altersgruppe ab 60 Jahren steigt die Inzidenz deutlich an. Die Überlebensrate ist bei Prostatakrebs inzwischen relativ hoch.
Grundsätzlich sind zur Behandlung des Prostatakarzinoms verschiedene Behandlungsansätze möglich:
Ein zurückhaltender Therapieansatz, auch als "kontrolliertes Zuwarten" bezeichnet. Dieses Vorgehen soll bei Patienten in hohem Lebensalter und mit vorliegenden Begleiterkrankungen die Nebenwirkungen reduzieren.
Dieser Ansatz kommt bei Prostatakrebs mit einer niedrigen Risikoeinstufung zur Geltung. Therapien werden eingeleitet, wenn bestimmte Messwerte ein Fortschreiten der Erkrankung anzeigen.
Die radikale Prostatektomie wird angewandt, wenn der Tumor noch auf die Prostata begrenzt ist und sich nicht in die umliegenden Lymphknoten ausgebreitet oder Fernmetastasen gebildet hat. Dabei wird das gesamte Organ mit dem Tumor entfernt.
Mithilfe von Zellgiften (Zytostatika) können die Tumorzellen angegriffen werden. Bei der Hormontherapie werden Wirkstoffe eingesetzt, die Sexualhormone hemmen und damit dem Tumor einen wichtigen Wachstumsfaktor entziehen.
Bei der Strahlentherapie sind zwei Methoden im Einsatz. Auf der einen Seite kann mit einer Strahlenquelle gearbeitet werden, die sich außerhalb des Körpers befindet (perkutane Therapie). Auf der anderen Seite wird beim Prostatakarzinom auf die Brachytherapie gesetzt. Dafür wird die Strahlenquelle in der Prostata platziert.
Die Xofigo-Therapie wird neben diesen Behandlungsoptionen bei einem Prostatakarzinom eingesetzt, welches sich gegenüber einer Hormonbehandlung mit abgesenktem Testosteronspiegel resistent zeigt (kastrationsresistentes Prostatakarzinom oder castration-resistent prostate carcinoma) und Knochenmetastasen (mCRCP Karzinom) bildet. Eine weitere Bedingung ist: Es dürfen sich keine Metastasen in den inneren Organen gebildet haben.
Nebenwirkungen, Komplikationen und Kontraindikationen
Der Einsatz von Radionukliden, die direkt im Tumor platziert werden, erlaubt eine gewebeschonende Behandlung. Es gibt einige Hinweise auf Kontraindikationen bei einer gemeinsamen Anwendung der Xofigo-Therapie mit Abirateronacetat und Prednison/Prednisolon.
Zudem muss die Therapie beim Vorliegen einiger Erkrankungen individuell hinsichtlich der Risiko-Nutzen-Balance bewertet werden. Dies gilt unter anderem für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) und für eine Stuhlinkontinenz. Des Weiteren kann es beim Einsatz der Therapie – wie auch bei anderen Radionuklidtherapien zur Behandlung von Knochenmetastasen – zu einer Knochenmarksuppression (negativer Einfluss auf die Blutbildung, was die Infektneigung beeinflusst) kommen.
Ablauf der Xofigo-Therapie
Die Xofigo-Therapie ist in eine interdisziplinäre Behandlung eingebunden. Die Methode kommt erst zum Einsatz, wenn es trotz therapeutischer Optionen wie der Hormontherapie oder Chemotherapie zu einem Fortschreiten der Erkrankung kommt.
Um die Xofigo-Therapie durchzuführen, muss im Vorfeld das Vorhandensein von Metastasen im Knochen mit einer aktuellen Szintigraphie nachgewiesen werden. Um sicherzustellen, dass sich keine Tochtergeschwüre (viszerale Metastasen) in inneren Organen gebildet haben, kann mit bildgebenden Verfahren wie der Computertomographie gearbeitet werden. Zusätzlich ist vor der Behandlung ein Blutbild anzufertigen, um eine etwaige Knochenmarksuppression kontrollieren zu können.
Natürlich findet im Rahmen der Vorbereitungen auch eine Patientenaufklärung statt. Dabei gehen wir auf den Ablauf der Behandlung ein und informieren über mögliche Neben- und Wechselwirkungen. Zudem geht es darum, welche Therapien der Patient bereits durchlaufen hat. Damit für die Behandlung ein optimaler Erfolg erreicht werden kann, sollten Therapien mit Calcium, Phosphat oder Vitamin D einige Tage vor der Behandlung, Therapien mit Bisphosphonaten sogar einige Wochen vor Beginn der Xofigo-Therapie abgesetzt werden.
Die Radiopharmaka werden bei der Xofigo-Therapie nicht als einmalige Dosis appliziert, sondern in sechs Zyklen mit je vier Wochen Abstand. Die einzelnen Behandlungen finden in unseren Praxisstandorten ambulant statt. Die jeweilige Zyklusdosis wird dabei über die Venen verabreicht.
Im Rahmen der Xofigo-Therapie erfolgt zwischen den einzelnen Zyklen eine Bewertung der klinischen Situation. Nach der Gabe des Radionuklids sollten sich Patienten ausreichend oft und gründlich Hände waschen, um Kontaminationen zu vermeiden. Zusätzlich ist bei der täglichen körperlichen Hygiene sorgfältig vorzugehen. Sind während der Zyklen Eingriffe geplant, ist die Klinik über die laufende Xofigo-Therapie zu informieren.
In der Phase nach der Untersuchung wird eine Vergleichsszintigraphie angefertigt. Da die Strahlung bei einem Alpha-Zerfall eine sehr begrenzte Ausdehnung erreicht, ist die Behandlung für die Umgebung allgemein unbedenklich. Den Patienten wird aber empfohlen, für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten nach der Behandlung beim Geschlechtsverkehr auf eine sichere Verhütung zu achten.
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In unseren Standorten werden Sie von hochqualifizierten Experten betreut und profitieren bei der Durchführung der Xofigo-Therapie von einer modernen Ausstattung. Erfahrene Radiologieassistenten begleiten Sie dabei von der ersten bis zur letzten Sitzung und stellen sicher, dass höchste Standards bei der Behandlung und dem Strahlenschutz erreicht werden. Sie können Ihren Wunschtermin in einem unserer bundesweiten Standorte ganz einfach online buchen.
FAQ zur Xofigo-Therapie: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Um den Einfluss der Therapie auf die Blutbildung rechtzeitig zu erkennen, wird das Blutbild in regelmäßigen Abständen untersucht. Bei einer Verringerung von weißen Blutkörperchen und Blutplättchen findet eine individuelle Planung des weiteren Ablaufs statt.
Die Dosierung des Radionuklids wird individuell auf unsere Patienten zugeschnitten. Sollte es nicht möglich sein, einen Termin wahrzunehmen, sollte rechtzeitig abgesagt werden.
Sofern Patienten das Gefühl haben, unter Nebenwirkungen zu leiden, sind immer jene Ärzte die richtigen Ansprechpartner, welche in die Behandlung eingebunden sind. Unwohlsein oder Reaktionen beim Verabreichen des Radionuklids in unseren Standorten teilen Sie bitte sofort den Praxisteams mit.
Ja, für die Xofigo-Therapie ist allgemein kein Einfluss auf die Fahrtauglichkeit bekannt. Es kann nach der Behandlung ganz normal Auto gefahren werden.
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