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In der Nuklearmedizin steht mit der Szintigraphie eine Untersuchung zur Verfügung, mit deren Hilfe die Funktion der Lymphgefäße und verschiedener Organe überprüft werden kann. Die Medizin nutzt Szintigraphien aber auch zur Suche nach Wächterlymphknoten. Wir informieren Sie hier über alles Wissenswerte zur Szintigraphie bei LifeLink.
Zur Klärung bestimmter Fragestellungen setzt die Radiologie schwach radioaktive Substanzen ein, um Organe und Körperfunktionen darzustellen. Solche Untersuchungen werden auch als Szintigraphie bezeichnet und sind Teil der Nuklearmedizin.
Verwendet werden diese Untersuchungsmethoden auf der einen Seite in der Funktionsdiagnostik wie zum Beispiel zur Darstellung des Lymphabflusses. Daneben kann eine Szintigraphie aber auch zur Darstellung von Organen und Auffälligkeiten genutzt werden. Beispielsweise liefert die Dopamintransporter-Szintigraphie – kurz DaTSCAN – Hinweise zu neurodegenerativen Erkrankungen.
Szintigraphien – wichtige Infos auf einen Blick:
Was ist eine Szintigraphie?
Der Begriff Szintigraphie setzt sich aus “scintillare” (lat. blitzen) und “graphein“ (gr. zeichnen oder schreiben) zusammen und bezeichnet eine Untersuchungsmethode, die sich Eigenschaften bestimmter schwach radioaktiver Stoffe zunutze macht. Diese sogenannten Radiopharmaka werden vom Körper aufgenommen und in verschiedenen Gefäßsystemen und Organen verteilt und akkumuliert. Aus dieser Verteilung, die mit geeigneten Detektoren wie zum Beispiel Gammakameras aufgezeichnet wird, lassen sich dann Rückschlüsse zur Beantwortung medizinischer Fragestellungen ziehen.
Diese medizinischen Fragestellungen betreffen verschiedene Körperfunktionen wie zum Beispiel Abflussstörungen der Gewebeflüssigkeit (Lymphe) oder auch die Lokalisationsdiagnostik. So lässt sich mithilfe der Szintigraphie beispielsweise die Bildung von Narbengewebe in den Nieren beurteilen.
Welche Radionuklide/Tracer als Radiopharmakon zum Einsatz kommen, richtet sich nach dem untersuchten Organ bzw. der medizinischen Fragestellung. Ideal sind Tracer, die sich organspezifisch anreichern oder aufgrund ihrer Struktur nicht von verschiedenen Gefäßsystemen aufgenommen werden.
Anwendung der Szintigraphien
Szintigraphien werden aus unterschiedlichen Gründen von Ärzten veranlasst. Für die Funktionsdiagnostik werden in der Regel mehrere Aufnahmen in zeitlichem Abstand angefertigt, um die Verteilungsmuster im Körper bzw. der untersuchten Region darzustellen. Für die Lokalisationsdiagnostik fertigt die Nuklearmedizin auch Ganzkörperscans an. Bei LifeLink führen wir verschiedene organspezifische Szintigraphien durch.
Mithilfe eines Radiopharmakons lässt sich die Schilddrüse belastungsarm abbilden. Verwendet werden Radiotracer mit Technetium und Jod-123. Letzteres wird für die Funktionsdiagnostik – sprich zur Darstellung der Jodaufnahme in die Schilddrüse – verwendet. Diagnostiziert werden mit einer Schilddrüsenszintigraphie auch Auffälligkeiten wie Knoten oder ektopes Schilddrüsengewebe (eine Anomalie, bei der sich Schilddrüsengewebe in anderen Körperregionen bildet).
Mithilfe der Myokardszintigraphie wird die Durchblutung des Herzmuskels (Myokard) dargestellt. Die Untersuchung dient der Beurteilung der Herzkranzgefäße. Hierzu erfolgt das Verabreichen des Radiopharmakons über die Armvene. Mit einer Gammakamera lässt sich im Anschluss beobachten, wie sich das Blut im Myokard verteilt. Bei der Myokardszintigraphie handelt es sich um eine zweiteilige Untersuchung. Ein Teil der Szintigraphie erfolgt in Ruhe, der zweite Teil unter Belastung auf einem Fahrradergometer.
Beim DaTSCAN wird mithilfe eines Radiotracers das präsynaptische dopaminerge System untersucht. Hintergrund: Dopamin spielt nicht nur für das Belohnungsgefühl eine zentrale Rolle, es handelt sich um einen wichtigen Neurotransmitter. Bei Parkinson wird das System negativ beeinflusst, was zu typischen Symptomen wie dem Tremor führt. Mithilfe des Tracers kann die Szintigraphie das Vorhandensein des Dopamintransporters quantifizieren. Bei einer asymmetrischen oder zu geringen Verteilung besteht der Verdacht auf neurodegenerative Erkrankungen.
Die Lymphszintigraphie wird sowohl zur Bewertung des Abstroms der Gewebeflüssigkeit (zur Diagnose von Abflussstörungen) als auch zur Vorbereitung einer Krebsbehandlung durchgeführt. Dazu erfolgt die Injektion des Radiotracers in das Gewebe rund um einen Tumor, um den Lymphfluss zu den benachbarten Lymphknoten abzubilden. Diese Wächter- oder Sentinel-Lymphknoten lassen sich anschließend entfernen und untersuchen. Sind keine Absiedelungen des Tumors zu erkennen, hat dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit bislang keine Metastasen gebildet.
Die Nieren haben eine wichtige Funktion für den Stoffwechsel und entziehen dem Blut schädliche Stoffe. Allerdings kann es durch verschiedene Erkrankungen zur Bildung von Narbengewebe und einer Funktionseinschränkung kommen. Außerdem kennt die Medizin verschiedene anatomische Auffälligkeiten, bei denen die Nieren abnorm entwickelt sind bzw. nicht in die anatomisch korrekten Position liegen. Mit dem Radiotracer lässt sich eine Lagediagnostik durchführen. Im Rahmen einer Nierenfunktionsszintigraphie (99mTc-MAG3-Untersuchung) ist es zudem möglich, die Funktion der Nieren zu beurteilen, um beispielsweise eine Abflussstörung zu erkennen.
Über die Lungenszintigraphie werden die Durchblutung (Perfusion) und Atmung in zwei unterschiedlichen Untersuchungen überprüft. Um die Durchblutung des Lungengewebes darzustellen, wird das Radiopharmakon intravenös verabreicht und verteilt sich in den Blutgefäßen der Lunge. Für die Ventilationsszintigraphie wird mit einem gasförmigen Radiotracer gearbeitet. Beide Untersuchungen werden beispielsweise zur Diagnose einer Embolie miteinander kombiniert. Zeigt sich bei guter Belüftung ein Areal mit schlechter Durchblutung, liegt darin ein Hinweis auf eine Embolie. Andererseits kann eine schlechte Belüftung und Durchblutung auf einen kollabierten Lungenabschnitt hinweisen.
Kontraindikationen und Nebenwirkungen der Szintigraphien
Prinzipiell gelten Szintigraphien als vergleichsweise belastungsarme Untersuchungen. Da ein Radiotracer zum Einsatz kommt, darf die Szintigraphie jedoch nicht während einer Schwangerschaft durchgeführt werden. Fällt eine Untersuchung in die Stillzeit, muss gegebenenfalls eine Stillpause eingelegt werden. Andere Kontraindikationen – wie zum Beispiel das Vorliegen einer Schilddrüsenüberfunktion – werden in jedem Einzelfall individuell abgeklärt.
Die verwendeten Radiotracer haben in der Regel eine kurze Halbwertzeit und eine geringe Strahlendosis. Allgemein werden Radiopharmaka gut vertragen, auch wenn Spätfolgen nicht zu vollkommen ausgeschlossen werden können. Unerwünschte allergische Reaktionen hängen oft mit einzelnen Bestandteilen des Radiotracers zusammen. Zudem besteht das Risiko für Nebenwirkungen durch den Venenzugang oder das Spritzen unter die Haut. Reizungen, Schmerzen oder Infektionen und Entzündungen können eine Folge sein.
Ablauf einer Szintigraphie
Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die Vorbereitung und den grundlegenden Ablauf einer Szintigraphie, wobei sich die Durchführung je nach vorliegender Fragestellung unterscheidet.
Vor der Szintigraphie wird eine Patientenaufklärung durchgeführt. Dabei geht es darum, den Patienten auf die Untersuchung vorzubereiten und alle wichtigen Punkte zu klären. Zudem geht es auch um Kontraindikationen und die Einnahme von Medikamente, damit Wechselwirkungen, die zu fehlerhaften Ergebnissen führen könnten, ausgeschlossen werden.
Für einen reibungslosen Ablauf bitten wir unsere Patienten, pünktlich zum Untersuchungstermin am Praxisstandort zu erscheinen. Die Vorbereitung – wie das Verabreichen des Radiotracers – und die Aufnahme werden von qualifizierten Radiologieassistenten durchgeführt. Nicht alle Untersuchungen erfolgen in Ruheposition. So muss beispielsweise für die Lymphszintigraphie der Abfluss durch Bewegung angeregt werden. Eine Myokardszintigraphie ist teilweise unter Belastung auszuführen. Die Durchführung und Überwachung der Szintigraphien übernehmen unsere Praxisteams mit Hilfe modernster Technologie.
Szintigraphien werden in unseren Praxisstandorten ambulant durchgeführt. Ist die Untersuchung abgeschlossen, können Patienten die Praxis im Anschluss an eine kurze Nachbeobachtungszeit verlassen. Um die Ausscheidung des Radiotracers zu unterstützen, ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Außerdem sollte bis zu 24 Stunden nach der Untersuchung enger Kontakt mit Schwangeren und Kindern vermieden werden.
Die Ärzte in unseren Praxisstandorten werten die Aufnahmen der Gammakamera schnellstmöglich aus und fertigen den Befundbericht an, den wir direkt an den überweisenden Arzt zur Nachbesprechung versenden.
Holen Sie sich Ihren Termin zur Szintigraphie bei LifeLink direkt online
Bei LifeLink werden Lymph-, Myokard- oder Nieren- und Knochenszintigraphie von erfahrenen Spezialisten und mit hochmodernen Geräten durchgeführt. Sie können einen Termin zur Szintigraphie in einem unserer bundesweiten Standorte direkt online buchen. In jedem unserer Standorte sorgen gut ausgebildete Radiologieassistenten für Ihre professionelle Betreuung von der ersten bis zur letzten Minute.
FAQ Szintigraphie: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Die Radiotracer bei der Szintigraphie strahlen nur sehr schwach, daher ist die Strahlenbelastung vergleichsweise gering. Allerdings hängt die konkrete Strahlendosis von der jeweiligen Untersuchung ab. Besonders gering ist die Belastung bei einer Untersuchung der Nieren oder der Lymphabflussszintigraphie.
Nein, wie das Radiopharmakon appliziert wird, variiert je nach Art der Untersuchung. Bei einer Lymphszintigraphie wird der Tracer ins Gewebe injiziert. Bei einer Ventilationsuntersuchung der Lunge kommt ein Gas mit einem schwach radioaktiven Tracer zum Einsatz, dass mit der Atemluft aufgenommen wird.
Die konkrete Untersuchungsdauer variiert je nach Fragestellung, aufgrund der Vorlaufzeit für die Verteilung des Radiotracers sollten Sie aber mehrere Stunden für den gesamten Ablauf der Szintigraphie einplanen. Genauere Informationen zum Zeitaufwand in Ihrem individuellen Fall erhalten Sie im Rahmen der Patientenaufklärung.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, nach der Untersuchung Auto zu fahren, sofern Sie kein Beruhigungsmittel erhalten haben. Sollten besondere Rahmenbedingungen gelten, weisen die Ärzte in unseren Standorten darauf hin.
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