Bei der Galaktographie handelt es sich um ein spezielles bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Milchgänge. Sie wird als Ergänzung der Mammographie eingesetzt, um pathologische Veränderungen wie Tumore (Brustkrebs), Papillome oder entzündliche Prozesse in den Milchgängen zu diagnostizieren. Eine Indikation für die Galaktographie sind auffällige Absonderungen aus der Brustwarze, die in Form einer:
- blutigen oder klaren Flüssigkeitssekretion,
- einseitigen, nicht-milchigen Sekretion
auftreten können. Als Symptom kann dies auf gutartige Veränderungen wie Papillome hinweisen oder ein Indiz für bösartige Erkrankungen wie das intraduktale Mammakarzinom (DCIS) sein
Im Rahmen der Untersuchung wird ein Röntgenkontrastmittel in den betroffenen Milchgang injiziert. Anschließend wird eine Mammographie durchgeführt, um mittels Röntgenaufnahme die Verhältnisse im Milchgang sichtbar zu machen. Dabei können unter anderem Erweiterungen, Verengungen oder Blockaden zu erkennen sein. Füllungsdefekte oder Gangabbrüche sind häufig pathologisch relevant und können zum Beispiel auf fremdes Gewebe in den Milchgängen hinweisen.
Zu den Vorteilen der Galaktographie zählt die präzise Darstellung des Milchgangs, wodurch sie eine sinnvolle Ergänzung zu anderen bildgebenden Verfahren wie dem Ultraschall (Sonographie) oder der Mammographie wird – gerade, wenn diese einen Befund nicht hinreichend klären konnten. Zu beachten ist, dass während der Untersuchung bei Patientinnen ein Druckgefühl in der Brust entstehen kann. Möglich sind auch allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel. Nicht eingesetzt werden darf die Galaktographie bei akuten Entzündungen der Brust, da die Untersuchung das Entzündungsgeschehen verschlechtern kann. Weil ein leichtes Blutungsrisiko nicht ausgeschlossen ist, ist auch bei Störungen der Blutgerinnung auf die Untersuchung zu verzichten.