Bei Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Diagnostik – unter anderem das MRT. Im Vergleich zu anderen Verfahren hat das MRT einige entscheidende Vorteile. Erfahren Sie in diesem Artikel, warum es sich so gut zur Diagnosestellung und Früherkennung eignet und welche weiteren Methoden eingesetzt werden können, um rheumatoide Arthritis zuverlässig zu erkennen.
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Diagnostik der rheumatoiden Arthritis: Welche Rolle spielt das MRT?

Rheuma ist eine Erkrankung, die viele Gesichter hat. Einer der Gründe: Es fließen verschiedene Krankheitsbilder zusammen – darunter auch die rheumatoide Arthritis. Letztere beginnt meist an den kleinen Gelenken der Hände und Füße. Durch die Entzündung der Gelenkinnenhaut werden die betroffenen Gelenke zunehmend geschädigt.

In diesem Zusammenhang spielt das MRT eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu Laboruntersuchungen zeigen die Bilder der Gelenkstrukturen relativ klar, ob eine rheumatoide Arthritis vorliegt oder im Rahmen der Diagnostik ausgeschlossen werden kann.

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Klassische Diagnostikmethoden bei rheumatoider Arthritis

Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die vor allem die Gelenke befällt. Besonders betroffen ist davon die Innenhaut (Synovialis). Das klinische Bild ähnelt sehr stark einer Polyarthritis. Zu den Symptomen der Erkrankung gehören unter anderem:

  • Gelenkschmerzen und Schwellungen: besonders betroffen sind die kleinen Gelenke der Hände und Füße
  • Morgensteifigkeit: direkt nach dem Aufstehen ist die Beweglichkeit eingeschränkt, was über mindestens 60 Minuten anhält
  • chronische Müdigkeit und Schwäche
  • Auftreten von Rheumaknotenverdickungen: Knoten, die unter der Haut auftreten und eine Anzeichen der Entzündungsreaktion sind

Ein weiteres Anzeichen der rheumatoiden Arthritis ist das symmetrische Auftreten der Symptome an den Händen bzw. Füßen. In der Initialphase gehören auch Nachtschweiß und eine erhöhte Körpertemperatur als Symptome dazu. Oft sind es Schmerzen und die anhaltende Morgensteifigkeit, welche Patienten zum Arzt führen. Anhand des klinischen Bildes entsteht der Verdacht einer rheumatoiden Arthritis, die mithilfe verschiedener Untersuchungsmethoden diagnostiziert wird.

Anamnese

Eine Erhebung der Symptome sowie Fragen zum Krankheitsverlauf und zur Familienanamnese liefern Ihrem behandelnden Arzt bereits einige wichtige Hinweise in Bezug auf das Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis. Zusätzlich werden die Gelenke auf Schwellungen, Schmerzen und den Grad der Bewegungseinschränkungen hin untersucht. Im Anschluss werden einige klinische Untersuchungen zur Feststellung der rheumatoiden Arthritis durchgeführt.

Untersuchungen im Labor

Neben der Anamnese setzt die Medizin Labortests auch in der Überwachung des Krankheitsverlaufs oder der Bewertung der Therapieeffizienz ein. Hier werden unter anderem folgende Marker untersucht:

  1. Rheumafaktor RF, ein Immunglobulin G-sensitiver Antikörper
  2. ACPAs, anti-citrullinierte Protein-Antikörper, die gegen Bestandteile des eigenen Körpers gerichtet sind
  3. Erythrozytensedimentationsrate ESR, spricht unspezifisch auf Entzündungen im Körper an
  4. C-reaktives Protein CRP, zeigt Entzündungsreaktionen im Körper an
  5. HLA-B27, ein genetischer Marker, der verschiedene rheumatische Erkrankungen anzeigt

Die einzelnen Methoden liefern mitunter keine rheumaspezifischen Aussagen, zeigen aber das Vorliegen einer Entzündung im Körper an.

Funktionelle Tests

Rheumatoide Arthritis verursacht nicht nur Schmerzen, die Krankheit bringt auch Einschränkungen der Beweglichkeit mit sich. Deshalb sind funktionelle Tests ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik. Anhand der Test lässt sich auch der Verlauf beurteilen, da die Beweglichkeit ein wichtiger Indikator ist.

Die Gelenkfunktionsprüfung untersucht die Beweglichkeit der Gelenke. Zusätzlich lässt sich anhand einer Tastuntersuchung der Zustand im Hinblick auf Schwellungen und Druckschmerz beurteilen. Im Rahmen der funktionellen Tests wird auch die Stabilität der Gelenke und eine eventuell bestehende Deformation berücksichtigt.

Ein weiterer Teil der Untersuchung sind Muskelkraftmessungen, da sich hiermit der Krankheitszustand beurteilen lässt. Parallel spielt die Messung der feinmotorischen Fähigkeiten in den Tests eine Rolle.

Röntgen und Ultraschall

Im Rahmen der Diagnose und Bewertung der rheumatoiden Arthritis spielen auch bildgebende Verfahren eine Rolle. Über Röntgenuntersuchungen lassen sich Deformationen der Knochen und Gelenke erkennen. Zudem ist die Zerstörung des Gelenks in der Untersuchung deutlich zu erkennen. Eine zweite Methode ist die Verwendung von Ultraschall (Sonographie), um die Entzündung der Gelenke sichtbar zu machen.

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MRT bei rheumatoider Arthritis

Zu den bildgebenden Verfahren bei rheumatoider Arthritis gehört die Magnetresonanztomographie. Anders als beim Röntgen kommt hier keine Strahlenquelle zum Einsatz, da das Funktionsprinzip des MRT auf anderen Techniken basiert. Im Rahmen einer MRT-Untersuchung bei rheumatoider Arthritis wird auf Magnetfelder gesetzt.

Die Feldstärke zwischen 1,5 und 3 Tesla soll die Wasserstoffprotonen anregen. Deren Drehimpuls macht die Strukturen im Körper erst sichtbar. Die Bildgebung erfolgt dann über Signale, welche die angeregten Protonen abgeben und die mit speziellen Spulen aufgezeichnet werden.

Was spricht für ein MRT bei rheumatoider Arthritis?

Aufgrund der sehr guten Auflösung des MRT wird die Untersuchungsmethode auch für die Diagnose und Verlaufskontrolle der rheumatoiden Arthritis verwendet. Zu den Vorteilen des MRT bei rheumatoider Arthritis gehört die Tatsache, dass Sie als Patient bei der Untersuchung keiner Strahlung ausgesetzt sind. Aufgrund der Sensitivität erkennt das MRT Entzündungen der Gelenkinnenhaut (Synovitis) und Weichteilveränderungen früher und genauer als Röntgen. Für die Bildgebung ist das MRT bei rheumatoider Arthritis auch aufgrund der mehrdimensionalen Bilder sehr gut geeignet.

MRT-Befunde bei rheumatoider Arthritis

Die rheumatoide Arthritis zeigt sich in den Befunden des Magnetresonanztomographen durch verschiedene Auffälligkeiten. So fällt in MRT-Bildern eine erhöhte Signalintensität auf. Diese weist auf Flüssigkeitsansammlungen bzw. Entzündung im betroffenen Gelenk hin. Hierdurch zeigt sich die Synovitis als Entzündung der Gelenkinnenhaut. Zusätzlich ist in den MRT-Bildern eine Verdickung der Gelenkinnenhaut zu erkennen.

Die rheumatoide Arthritis zeigt sich um MRT nicht nur direkt sichtbar im Gelenk. Die Erkrankung kann klinische Symptome entwickeln, zu denen beispielsweise die Entzündung der Sehnenscheiden (Tenosynovitis) gehört. Diese ist in den MRT-Bildern unter anderem durch eine höhere Signalintensität zu erkennen.

Zusätzlich zu den direkt sichtbaren Entzündungen der Gelenkinnenhaut im MRT lassen sich Knochenmarködeme und Erosionen erkennen. Diese zeichnen sich in einigen Sequenzen als sehr helle Bereiche aus.

Vergleich von MRT mit anderen bildgebenden Verfahren

Im Rahmen der Untersuchungen zur rheumatoiden Arthritis kommen Röntgen- und MRT-Methoden zum Einsatz. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.

  • Das Röntgen ist eine bewährte und kostengünstige Möglichkeit, Knochenstrukturen und fortgeschrittene Knochenerosionen sichtbar zu machen. Allerdings haben Röntgenuntersuchungen den Nachteil, auf frühe entzündliche Veränderungen nicht sensibel genug zu reagieren. Die Synovitis oder Knochenmarködeme sind auf den Röntgenbildern nicht zu erkennen.
  • Eine CT-Untersuchung hat wie das Röntgen den Nachteil, dass hier mit Strahlung gearbeitet wird. Aufgrund dieser Tatsache ist die Untersuchung im CT nur in begrenztem Umfang wiederholbar. Auf der anderen Seite lassen sich mit dem CT sehr gut die Knochenstrukturen darstellen.
  • Das MRT hat im direkten Vergleich mit dem CT, den Vorteil, dass die Untersuchung sehr gut auf frühe Entzündungen, Synovitis und Knochenmarködeme reagiert. Parallel löst die Magnetresonanztomographie die Weichteilstrukturen sehr gut auf. Zudem hat das MRT einen weiteren wichtigen Vorteil: Das Fehlen der Strahlung. Der Nachteil: Das MRT ist vergleichsweise aufwändig und dauert im Vergleich mit anderen Methoden lange.

Bedeutung des MRT in der Frühdiagnostik

Aufgrund ihrer Sensitivität und Auflösung ist die Magnetresonanztomographie das bildgebende Verfahren, mit dem eine rheumatoide Arthritis diagnostiziert werden kann. Durch die Früherkennung der entzündlichen Veränderungen hat Ihr Arzt sehr früh die Möglichkeit, eine geeignete Therapie einzuleiten. Damit erhöht sich die Chance, einen irreversiblen Gelenkschaden zu verhindern. Je früher eine rheumatoide Arthritis erkannt und mit dem MRT diagnostiziert wird, umso eher können innovative Therapieansätze angewandt werden.

Zusätzlich lässt sich über die MRT-Untersuchung die Krankheitsaktivität individuell überwachen und die Therapie anpassen. Mithilfe der bildgebenden Verfahren ist eine Beobachtung des Krankheitsverlaufs und eine Anpassung der eingeleiteten Therapie möglich.

Fazit: Frühe Erkennung rheumatoider Arthritis im MRT

Die rheumatoide Arthritis macht sich anfangs eher unspezifisch bemerkbar. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung kommt es zunehmend zu funktionellen Defiziten. Die klassische Diagnostik setzt auf Anamnese und Laboruntersuchungen, um beispielsweise spezielle Marker zu identifizieren. Radiologische Untersuchungen bieten die Möglichkeit, über bildgebende Verfahren erste Indizien für die rheumatoide Arthritis zu erkennen. Dabei machen wir uns in allen unserer Standorte die hohe Auflösung des MRT zunutze, um Entzündungen der Gelenkinnenhaut zu erkennen. Hierdurch ist die Einleitung einer frühzeitigen Therapie möglich, um Gelenkschäden und ein Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten.

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