Die Qualität der Untersuchungsergebnisse im bildgebenden Verfahren hängt nicht nur von der gewählten Methode ab. Auch das Verhalten des Patienten hat für die Genauigkeit radiologischer Untersuchungen Bedeutung. Dieser Artikel erklärt, warum das so ist und wie Patienten dazu beitragen können, die Genauigkeit zu erhöhen.
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Wie kann ich als Patient zur Genauigkeit meiner radiologischen Untersuchung beitragen?

In der modernen Medizin spielen radiologische Untersuchungen eine große Rolle. Immerhin erlauben sie Ärzten einen Blick in den menschlichen Körper, ohne das Skalpell in die Hand zu nehmen. In der Diagnostik werden bildgebende Untersuchungsmethoden dann eingesetzt, wenn der Blick auf die inneren Organe notwendig ist. Die einzelnen Verfahren arbeiten mit Röntgenstrahlen, Schallwellen, Magnetfeldern und schwach radioaktiven Substanzen. Hierdurch unterscheiden sich die Methoden auch in ihrer Genauigkeit. Nur, wenn diese ausreichend hoch ist, hat die radiologische Untersuchung einen diagnostischen Wert.

Die Qualität der Untersuchungsergebnisse im bildgebenden Verfahren hängt nicht nur von der gewählten Methode ab. Auch das Verhalten des Patienten hat für die Genauigkeit radiologischer Untersuchungen Bedeutung. Dieser Artikel erklärt, warum das so ist und wie Patienten dazu beitragen können, die Genauigkeit zu erhöhen.

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Risiken und Interaktionen: Wie Metalle mit MRT-Technologie reagieren

Die MRT nutzt einen besonderen physikalischen Effekt. Atomkerne des Wasserstoffs reagieren in einem statischen Magnetfeld je nach ihrer Orientierung anders. Vereinfacht ausgedrückt: Die Atome wirken ähnlich wie ein Magnet und treten aufgrund ihrer Eigendrehung mit dem Magnetfeld des Magnetresonanztomographs in eine Wechselbeziehung, wodurch in dessen Messspule eine Spannung erzeugt wird und so das Schnittbild entsteht.

Da die Magnetfelder im Magnetresonanztomographen wechseln, entsteht mit Metallen eine Wechselwirkung. Wichtig: Reaktionen treten nur bei elektromagnetischen Metallen auf – die beispielsweise in Ringen verarbeitet sind. Deshalb gehört im Magnetresonanztomographen Schmuck zu den Gefahren, die die Untersuchung nicht nur in Form von Bildfehlern stören können.

Es besteht für Ringe, Ketten oder Ohrstecker und bestimmte Implantate immer ein Risiko:

  • für Hitzeentwicklung (durch die elektrische Induktion)
  • für Verschiebungen (durch die Wirkung des Magnetfeldes).

Diese Effekte betreffen nicht nur Metalle mit direktem Hautkontakt. Es sind bei einer MRT auch metallische Implantate in allen Körperregionen betroffen. Daher braucht es vor jeder Untersuchung im Magnetresonanztomographen eine Sicherheitsbewertung.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Jede radiologische Untersuchung hat ein Ziel: Mit den bildgebenden Verfahren zur Klärung einer Diagnose beizutragen oder den Zustand von Organen, Gewebe sowie Skelett und Stoffwechsel zu überwachen. Jedem Termin geht in der Regel ein Vor-/Aufklärungsgespräch voraus. Hier informieren unsere Ärzte über die Untersuchungsmethode, den Ablauf und die Vorbereitung.

Vorbereitung Röntgen

Für Untersuchungen im Skelett- oder Thorax-Bereich müssen Sie meist keine besonderen Vorbereitungen einhalten. Für die Untersuchung innerer Organe kann es erforderlich sein, nüchtern zu erscheinen, also einige Stunden vorher keine Nahrung mehr aufzunehmen. Ist eine Untersuchung mit Kontrastmittel vorgesehen, darf bereits am Tag vorher keine Nahrung mehr aufgenommen werden.

Vorbereitung MRT

Im Zusammenhang mit einer Untersuchung im Magnetresonanztomographen ist in der Vorbereitung vor allem relevant, ob Implantate oder andere Gegenstände aus Metall im Körper getragen werden – wie Gefäßprothesen, Insulinpumpen oder künstliche Herzklappen. Dies ist im Vorfeld für die Untersuchungsplanung wichtig. Am Untersuchungstag sollten alle Gegenstände aus Metall für das MRT abgelegt werden. Auch Make-up Produkte oder Haarclips beeinflussen die Qualität der Bildgebung im MRT. Nüchtern zur Untersuchung zu erscheinen ist nur in wenigen Fällen notwendig, wie bei einer Darstellung der Gallenwege oder des Magen-Darm-Trakts.

Vorbereitung CT

Für Untersuchungen im Kopfbereich und der Bandscheiben braucht es meist keine gesonderte Vorbereitung. Sofern sich das CT auf eine Abbildung Ihres Bauchraums und Magen-Darm-Trakts konzentriert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kontrastmittel zum Einsatz kommen. In diesem Fall müssen Patienten nüchtern zum Termin erscheinen – es darf dann einige Stunden vorher nichts mehr gegessen oder getrunken werden.

Vorbereitung Ultraschall

Der Ultraschall macht ohne Eingriff Untersuchungen vieler Organe möglich. In der Praxis wird die Sonographie häufig zur Diagnosestellung im Bauchraum eingesetzt. In der Regel brauchen Sie als Patient zur Verbesserung der Genauigkeit für die radiologische Untersuchung keine Diät einhalten. In einigen Fällen wird die Einnahme eines Medikaments nötig, welches entblähend wirkt, da Luft im Darm die Genauigkeit der radiologischen Untersuchung beeinflusst.

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Kommunikation mit dem radiologischen Team

Nicht nur Implantate oder Insulinpumpen beeinflussen die Ergebnisse im MRT. Auch Allergien und Unverträglichkeiten spielen eine wichtige Rolle in der Vorbereitung und Durchführung bildgebender Verfahren. Erhalten Patienten im Vorfeld ein Kontrastmittel, ist unbedingt abzuklären, inwiefern dessen Wirkstoffe vertragen werden.

So kann eine allergische Reaktion auf Kontrastmittel zu Brechreiz, Hautausschlag oder Juckreiz führen. Besonders wichtig ist die Kommunikation für die Genauigkeit der radiologischen Untersuchung im Hinblick auf Medikamente, welche Patienten einnehmen. Hier kann es mit den Kontrastmitteln zu Wechselwirkungen kommen. Dies kann für NOAK/DOAK (neue orale Antikoagulanzien/direkte orale Antikoagulanzien) als Blutverdünner oder Metformin-haltige Medikamente bei Diabetes gelten.

Diese Medikamente müssen möglicherweise einige Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Patienteninformationen und Gesundheitsdaten zur radiologischen Untersuchung vorliegen. Grundsätzlich ist es für das Praxisteam hilfreich, wenn Patienten über bisherige Erkrankungen, Unverträglichkeiten und Allergien alle relevanten Daten offenlegen.

Kontrastmittel in der Radiologie

Kontrastmittel spielen in der Radiologie eine große Rolle. Für die verschiedenen Verfahren werden diese benutzt, um Gewebestrukturen klarer voneinander abzugrenzen. Ohne den Einsatz beispielsweise jodhaltiger Kontrastmittel kann es bei einer Röntgenuntersuchung passieren, dass nicht durchblutete Veränderungen im Gewebe nicht von den durchbluteten Bereichen zu unterscheiden sind. Die Folge sind fehlerhafte Aussagen nach der Untersuchung, die Bildqualität der Radiologie nimmt stark ab.

Für die einzelnen radiologischen Verfahren kommen verschiedene Kontrastmittel zum Einsatz. Um im Magnetresonanztomographen Gefäße besser darzustellen, wird beispielsweise ein Kontrastmittel mit Gadolinium eingesetzt. Für das CT werden dagegen Kontrastmittel mit Jod bzw. Barium eingesetzt. Hierdurch lassen sich in der Untersuchung relevante Bereiche besser auflösen und beispielsweise Gefäßerkrankungen leichter erkennen. Verabreicht werden die Kontrastmittel häufig über einen Venenzugang. Bei Untersuchungen im Bauchraum – hier speziell dem Magen-Darm-Trakt – wird das Kontrastmittel oft auch getrunken.

Patienten-Richtlinien für den Umgang mit Kontrastmitteln

Kontrastmittel verbessern die Genauigkeit radiologischer Untersuchungen, müssen dafür aber richtig eingenommen werden. Da für CT, Röntgen oder das MRT die Kontrastmittel intravenös verabreicht werden, erfolgt direkt eine Überwachung in der radiologischen Praxis. Sofern Sie als Patient ein Kontrastmittel oder Medikament für die Untersuchung selbst einnehmen, sind die Richtlinien und Anweisungen des Praxisteams immer einzuhalten.

So verbessern Sie nicht nur die Bildqualität der radiologischen Untersuchung, sondern verringern auch die Risiken von Wechselwirkungen. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Richtlinien für den Fall, dass bei Ihnen bereits eine Nierenerkrankung vorliegt. In diesem Fall kann es zu einer sogenannten Kontrastmittel-Nephropathie kommen. Diese kann auch bei Diabetes mellitus oder Herzinsuffizienz auftreten. Durch die Wahl eines geeigneten Kontrastmittels neuer Generation lässt sich dieses Risiko verringern.

Sollten bereits Kontrastmittelreaktionen bzw. allergische Reaktionen auf Kontrastmittel bekannt sein, wird das Praxisteam nach geeigneten Alternativen suchen oder eine kontrastmittelfreie Untersuchungsmethode in Erwägung ziehen.

Positionierung und Stillhalten während der Untersuchung

Als Patient beeinflussen Sie die Ergebnisse radiologischer Untersuchungen auch durch Bewegungen im MRT oder beim Röntgen. Wie stark der Einfluss Ihrer Bewegungen ist, hängt letztlich von der Untersuchungsmethode ab. Generell verschlechtern Bewegungsartefakte aber fast immer die Auswertung, sodass eine Wiederholung notwendig werden kann. Im MRT wird beispielsweise die Orientierung der Wasserstoff-Atome gemessen. Schon eine unbeabsichtigte Bewegung kann die Aufnahme stören.

Entspannung während radiologischer Untersuchungen

Besonders Untersuchungen im MRT werden schnell als unangenehm empfunden. Die enge Röhre und Geräusche des Magnetresonanztomographen lösen bei Angstpatienten mitunter heftige Reaktionen aus. Eine Möglichkeit, um die Untersuchung trotzdem durchzuführen und eine Bewegungsunschärfe zu vermeiden, ist die Sedierung.

Hierfür erhalten Sie ein Medikament, welches beruhigend wirkt. Ein letztes Mittel wäre die Durchführung der Untersuchung unter Narkose, etwa bei stark verängstigten Kindern. Eine zweite Möglichkeit sind MRT-Untersuchungen mit offenen Geräten. Diese werden als nicht ganz so unangenehm empfunden.

Um während der radiologischen Untersuchung entspannt zu bleiben, gibt es einige Tipps:

  • Sprechen Sie mit der Radiologie-Praxis ausführlich über Ihre Sorgen.
  • Musik hilft Patienten beim Entspannen während radiologischer Untersuchungen.
  • „Trockenübungen“, sprich Testläufe am ausgeschalteten Gerät, können die Angst vor der Untersuchung dämpfen.
  • Kopfhörer, welche für die Geräte geeignet sind, wirken unterstützend.

Nachbereitung und Feedback

Radiologische Untersuchungen erfolgen heute häufig ambulant. Nach der radiologischen Untersuchung können Sie in der Regel die Praxis wieder verlassen. Wann und wie Sie die Ergebnisse erhalten, hängt vom individuellen Einzelfall ab. Da bei einem MRT oder CT die Bilder sehr schnell vorliegen, kann oft direkt im Anschluss an die Untersuchung eine Nachbesprechung stattfinden.

Der detaillierte Befundbericht kann jedoch einige Tage dauern. Haben Sie aufgrund einer Überweisung die radiologische Untersuchung in Anspruch genommen, erhält der überweisende Arzt einen Befundbericht. Diesem obliegt normalerweise die Erstellung einer Therapieempfehlung. Diese kann auch Nachfolgeuntersuchungen umfassen. Natürlich steht es Ihnen immer frei, als Patient – auch als Privatpatient – eine zweite Meinung einzuholen, um Einfluss auf die Behandlung zu nehmen.

Für die Verbesserung der radiologischen Praxis ist das Patientenfeedback besonders wichtig. In der Nachbesprechung mit den Radiologen dürfen Sie daher ruhig ehrlich sein. Ihr Patientenfeedback hilft uns dabei, die radiologische Praxis besser zu machen.

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