Gibt es spezielle radiologische Verfahren für bestimmte Erkrankungen wie Krebs oder Herzleiden?
Tumorerkrankungen, Herzinfarkt oder Kardiomyopathien, Demenz und Parkinson – viele Erkrankungen lassen sich heute nicht nur anhand von Symptomen oder Laboruntersuchungen diagnostizieren. In der Radiologie – zu der auch der Teilbereich der Nuklearmedizin gehört – stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, mit denen auch schwerwiegende Krankheitsbilder oft schon in einem frühen Stadium erkannt werden können.

Röntgen, Magnetresonanztomographie & Co. – der Blick ins Körperinnere
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- In der Radiologie kommen Verfahren wie das Röntgen oder die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz.
- Viele radiologische Verfahren können minimalinvasiv durchgeführt werden und dennoch Hinweise auf schwere Erkrankungen liefern.
- Die Ergebnisse einer radiologischen Untersuchung dienen auch zur Behandlungsplanung.
Mit verschiedenen Verfahren ermöglicht die Radiologie den Blick ins Körperinnere ganz ohne Operation. So lassen sich Erkrankungen verschiedener Organe erkennen, noch bevor Symptome oder Komplikationen auftreten. Auf die wichtigsten Fälle gehen wir in den folgenden Abschnitten genauer ein.
Herzerkrankungen
Zur Diagnostik eines Herzinfarkts kommen Verfahren wie das Elektrokardiogramm (EKG), die Kardio-MRT und CT-Koronarangiographie zur Anwendung. Die Kardio-MRT ermöglicht eine präzise Analyse von Narbengewebe und Herzfunktion, während mit der Angiographie Engstellen (Stenosen) in den Herzkranzgefäßen sichtbar gemacht werden, um anschließend lebensrettende Maßnahmen einleiten zu können. Mit der Myokardszintigraphie (Herzszintigraphie) als nuklearmedizinische Untersuchung lässt sich die Durchblutung des Herzmuskels abbilden.
Schlaganfall
Bei der Diagnostik von Schlaganfällen erfüllen die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) wichtige Funktionen. Die CT liefert sehr schnell Hinweise auf Hirnblutungen, während die diffusionsgewichtete MRT bereits kleinste Durchblutungsstörungen sichtbar macht. Mit den bildgebenden Verfahren sind Gefäßveränderungen frühzeitig erkennbar, was präventive Maßnahmen begünstigt. Zusätzlich kann eine Angiographie der Hals- und Kopfgefäße weiteren Aufschluss geben.
Tumorerkrankungen
Tumore entwickeln sich schleichend. Bei einem Verdacht kann die Radiologie ein breites Spektrum anbieten – von der MRT über die PET-CT und die Ganzkörper-CT bis hin zu verschiedenen Szintigraphien mit Radiotracern. Diese liefern Hinweise auf die Stoffwechselaktivität, welche sich in Tumorzellen deutlich von gesunden Körperzellen unterscheidet.
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Demenz, Parkinson und Alzheimer
Neurodegenerative Erkrankungen sind für Betroffene und deren Familien eine besondere Herausforderung. Eine MRT des Kopfes liefert wichtige Hinweise zu strukturellen Veränderungen. Nuklearmedizinische Methoden wie der DaTSCAN oder eine Hirnszintigraphie decken funktionelle Veränderung oft schon vor den ersten erkennbaren Atrophien (Rückbildung von Körpergewebe) auf.
Störungen der hormonbildenden Organe
Das Hormonsystem baut auf dem Zusammenspiel verschiedener Organe auf. Störungen können daher sehr unterschiedliche Symptome auslösen – darunter Gewichtsverlust, Unruhe, Libidoverlust usw. Erkrankungen der hormonbildenden Organe im Kopf, zum Beispiel der Hypophyse, lassen sich mit einer MRT darstellen. Die Schilddrüsenfunktion kann mit der Sonographie (Ultraschall) und der Schilddrüsenszintigraphie dargestellt werden, um atypisch arbeitende Areale zu identifizieren.
Polytraumatische Verletzungen
Im Zusammenhang mit Unfällen treten oft polytraumatische Verletzungen auf, die verschiedene Körperregionen betreffen. Neben der schnellen Diagnostik von Frakturen (Knochenbrüchen) mittels Röntgen, liefern die Ganzkörper-CT und MRT wichtige Informationen zu Verletzungen und Blutungen der inneren Organe.
Fazit: Die Radiologie bietet für viele Erkrankungen diagnostische Verfahren
Parkinson, Schlaganfall oder Krebs – für viele Erkrankungen bieten Radiologie und Nuklearmedizin diagnostische Verfahren. Welche Methoden zum Einsatz kommen, entscheidet der Facharzt für Radiologie anhand der Verdachtsdiagnose und den individuellen Rahmenbedingungen des Patienten (da eventuell vorliegende Kontraindikationen einzuhalten sind). Dank der Radiologie ist es heute möglich, viele schwerwiegende Krankheitsbilder frühzeitig zu diagnostizieren.