Ratgeber: Nachsorge nach einer radiologischen Untersuchung
Radiologische Untersuchungen und nuklearmedizinische Verfahren (als Teilbereich der Radiologie) liefern wichtige Informationen und Hinweise zu Erkrankungen (Pathologien) innerer Organe bzw. Strukturen. Dazu kommen ionisierende Strahlung, Radiotracer oder Magnetfelder und Kontrastmittel zum Einsatz. Für die PET-CT, die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT) ergeben sich damit besondere Anforderungen hinsichtlich der Nachsorge.
Die einzelnen Maßnahmen unterscheiden sich je nach Untersuchungsmethode, werden aber auch durch die patientenindividuellen Rahmenbedingungen bestimmt – etwa im Hinblick auf die Gabe eines Beruhigungsmittels bei Klaustrophobie oder Behandlungsangst.

Nachsorge bei röntgenbasierten Untersuchungen
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Untersuchungen mit ionisierender Strahlung benötigten in der Regel keine besondere Nachsorge.
- Bei einer Gabe von Beruhigungsmitteln schließt sich an die Untersuchung eine Aufwach- und Beobachtungsphase an.
- Infolge der Gabe eines Kontrastmittels kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen und der Beeinflussung der Schilddrüse kommen.
Ionisierende Strahlung wird bei verschiedenen radiologischen Untersuchungen genutzt. Dazu gehören beispielsweise digitales Röntgen und die Mammographie. Aber auch im Rahmen einer CT-Untersuchungen oder der Dental-CT wird die Strahlung für die Anfertigung der radiologischen Bilder durch eine Röntgenröhre erzeugt.
Hinsichtlich der Nachsorge sind bei diesen Untersuchungen in der Regel keine besonderen Maßnahmen nötig, da die Strahlung aus einer externen Quelle kommt und vom Körper nicht aufgenommen wird. Ausnahmen gelten, wenn zu Röntgenkontrastmitteln oder einer Sedierung gegriffen werden muss. Hinsichtlich der Sedierung besteht die Nachsorge darin, dass der Aufwachprozess des Patienten unter Begleitung erfolgt, um sofort auf Nebenwirkungen wie Erbrechen reagieren zu können.
Kontrastmittel dienen dazu, Gewebe mit einem sehr ähnlichen Kontrast in den radiologischen Bildern besser abzugrenzen. Das in ihnen enthaltene Jod wird von der Schilddrüse aufgenommen, weshalb ihre Funktion im Zusammenhang mit der Untersuchung beobachtet werden muss – besonders, wenn eine Überfunktion (Hyperthyreose) bekannt ist. Des Weiteren besteht bei der Verwendung des Kontrastmittels das Risiko unerwünschter Reaktionen.
Diese können bereits kurz nach der Verabreichung zu erkennen sein (Soforttyp-Reaktionen, Juckreiz oder Hautausschlag). Die Behandlung dieser Symptome erfolgt unmittelbar in der radiologischen Praxis. Allerdings kann eine Reaktion auch verzögert einsetzen. In diesem Fall sollten Patienten je nach Schwere entweder die nächste Arztpraxis oder Notfallambulanz aufsuchen. Grundsätzlich wird im Zusammenhang mit der Gabe eines Kontrastmittels dazu geraten, durch eine umfassende Flüssigkeitszufuhr dessen Ausscheidung zu unterstützen.
Nachsorge bei MRT-Untersuchungen
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Die MRT ist eine strahlungsfreie Untersuchung.
- Nach einer Sedierung werden die Patienten in der Aufwachphase in der radiologischen Praxis umfassend überwacht.
- Allergische Reaktionen auf das MRT-Kontrastmittel können eine ärztliche Kontrolle – unter Umständen auch in der Notfallambulanz – erforderlich machen.
Mithilfe starker Magnetfelder (zwischen 1,5 und 3 Tesla) kann die MRT Strukturen im Körperinneren darstellen. Dass keine Strahlung oder radioaktive Substanzen zum Einsatz kommen, macht das Verfahren zu einer belastungsarmen Untersuchungsmethode. Hinsichtlich der Nachsorge sind vor allem das Risiko allergischer Reaktionen auf das MRT-Kontrastmittel und die Wirkung von Sedierungen/Beruhigungsmitteln zu beachten.
Letztere kommen vor allem bei Patienten zum Einsatz, bei denen eine Angstproblematik vorhanden ist oder die aus anderen Gründen nicht kooperationsfähig sind – etwa bei geistiger Behinderung oder im Fall von Kindern. Hintergrund: Bei der Untersuchung muss der Patient über einen vergleichsweise langen Zeitraum ruhig in der MRT-Röhre liegen. Andernfalls könnten Bewegungsartefakte die Aufnahmequalität stören. Die räumliche Enge und auch die Geräusche des Geräts können sich für die genannten Patientengruppen als sehr belastend erweisen.
Die Nachsorge während der Aufwach-/Abklingphase der Sedierung gewährleistet die radiologische Praxis (auch bei einer ambulanten) Untersuchung unter ständiger Überwachung. Hinsichtlich der Kontrastmittel werden Medikamente auf Gadolinium-Basis verwendet. Auch hier besteht die (wenn auch seltene) Möglichkeit des Auftretens allergischer Reaktionen, die sich in Form von Juckreiz, Hautausschlag oder Rötungen sowie Kopfschmerzen und Übelkeit äußern können.
Kommt es zu solchen Anzeichen, sollte umgehend Kontakt zur Radiologiepraxis aufgenommen oder die nächstgelegene Arztpraxis direkt aufgesucht werden. Im Fall des Auftretens schwerer Reaktionen (Kreislaufprobleme oder Atembeschwerden) ist eine notfallmedizinische Betreuung angezeigt.
Nachsorge bei nuklearmedizinischen Untersuchungen
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- In der Nuklearmedizin werden radioaktiv markierte Substanzen für die Untersuchungen verwendet.
- Patienten werden in der Radiologie über einen gewissen Beobachtungszeitraum überwacht.
- Im Rahmen der Nachsorge gelten besondere Verhaltensregeln für den Kontakt mit Kindern und Schwangeren.
Im Zusammenhang mit Untersuchungen wie der Lungenszintigraphie, dem DaTSCAN – Dopamintransporter-Szintigraphie) oder Nierenfunktionsszintigraphie werden radioaktiv markierte Substanzen verwendet und deren Verteilung mittels Gammakameras aufgenommen. Die Verfahren erlauben eine funktionsdiagnostische Bewertung verschiedener Pathologien. Hinsichtlich unerwünschter Reaktionen auf den verabreichten Radiotracer gilt das bereits zum Röntgen und der MRT Gesagte.
Da einige der nuklearmedizinischen Untersuchungen mehrere Stunden in Anspruch nehmen können, findet diesbezüglich bereits eine umfassende Überwachung in der Radiologie statt. Sollte bei Patienten die Gabe eines Beruhigungsmittels erforderlich sein, kann es wiederum zu den bereits erwähnten Nebenwirkungen kommen. Dann erfolgt auch hier eine Begleitung der Aufwachphase.
Um die Ausscheidung des Radiotracers zu unterstützen, ist eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit anzuraten. In der Regel achtet das Personal in der radiologischen Einrichtung bereits darauf. Bei nuklearmedizinischen Untersuchungen ist ein weiterer Punkt von Bedeutung: Gegenüber Kindern und Schwangeren ist in den Stunden nach der Untersuchung enger Kontakt zu vermeiden.
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Befundbesprechung und Behandlungsplanung
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Nach der Untersuchung werden die Bilder ausgewertet und der Befundbericht dem Zuweiser übermittelt.
- Die Befundbesprechung führt in der Regel der Zuweiser mit dem Patienten durch.
- Basierend auf den Ergebnissen können sich weitere Untersuchungen oder eine auf den Patienten zugeschnittene Therapie ergeben.
Zur Nachsorge bei radiologischen Untersuchungen gehören die Befundbesprechung und eine sich daraus ergebende Therapieplanung. In der Regel erfolgt die Auswertung der Bilder aber nicht direkt nach der Untersuchung. Nach der Fertigstellung geht der Befundbericht an den Zuweiser, der normalerweise die Befundbesprechung mit dem Patienten durchführt. Aus den Ergebnissen der Untersuchung ergibt sich letztlich das weitere Vorgehen. Ist der Befund negativ, besteht meist kein Handlungsbedarf. Gegebenenfalls kann – bei weiter bestehender Symptomatik – zu anderen Untersuchungsmethoden gegriffen werden. Hat der Befund eine Diagnose gesichert, geht es um die individuelle Therapieplanung.
Fazit: Die Nachsorge findet auf mehreren Ebenen statt
Radiologische Untersuchungen haben die Aufgabe, medizinische Fragestellungen zu Symptomen unklarer Ursache bzw. Verdachtsdiagnosen zu beantworten. Die Nachsorge im Hinblick auf die Befundbesprechung und Planung einer Therapie übernehmen in der Regel die überweisenden Ärzte. Zur Betreuung der Patienten in der Radiologie gehört die Begleitung des Aufwachprozesses nach der Gabe eines Beruhigungsmittels und die Überwachung in Bezug auf mögliche Reaktionen auf das Kontrastmittel. Nebenwirkungen, die erst nach einigen Stunden auftreten, werden bei einer gewissen Schwere in den Notfallambulanzen behandelt. Damit findet eine Nachbetreuung letztlich auf mehreren Ebenen statt.
FAQ zur Nachsorge bei radiologischen Untersuchungen: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Wie lange dauert die Nachsorge nach einer Sedierung?
Welchen zeitlichen Umfang die Aufwachphase in Anspruch nimmt, ist individuell unterschiedlich. Sollte eine Sedierung geplant sein, müssen mindestens zwei bis drei Stunden eingeplant werden. Eine Entlassung ist erst möglich, wenn die Wirkung hinreichend abgeklungen ist.
Warum die Kontaktregel nach nuklearmedizinischen Untersuchungen?
Der Grund ist der Radiotracer im Körper, welcher schwach radioaktiv ist und eine leichte Strahlendosis emittiert. Die Kontaktregel dient dabei als Sicherheit für besonders gefährdete Personen.
Wann können noch Nebenwirkungen des Kontrastmittels auftreten?
Reaktionen auf das Kontrastmittel zeigen sich insgesamt eher selten und wenn, dann häufig innerhalb kurzer Zeit. Allerdings kann eine Kontrastmittel-Nephropathie entstehen, deren Symptome erst nach Wochen oder Monaten auftreten können.