Wenn es erforderlich ist, den Darm zu untersuchen, stehen eine Vielzahl an Methoden zur Verfügung. Eine davon ist die virtuelle Koloskopie, welche eine nichtinvasive Alternative zur Darmspiegelung darstellt. Hier erfahren Sie, in welchen Fällen das Verfahren zum Einsatz kommt und ob es wirklich als zielführende Ausweichmöglichkeit zur Endoskopie genutzt werden kann.
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Kann ein MRT eine Darmspiegelung ersetzen? – Virtuelle Koloskopie als Alternative zur Endoskopie

Die virtuelle Koloskopie, auch bekannt als CT-Kolonographie, CT-Kolonoskopie oder ganz einfach als CTK, ist eine aufstrebende Technik. Aber kann sie wirklich als potenzielle Alternative zur herkömmlichen Darmspiegelung betrachtet werden? Wo genau liegen ihre Vorteile? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Möglichkeiten und Grenzen der virtuellen Koloskopie.

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Welche Möglichkeiten gibt es, den Darm zu untersuchen?

Um den Darm zu untersuchen, stehen Ihnen grundsätzlich verschiedene diagnostische Verfahren zur Verfügung.

Dazu gehören invasive Verfahren wie die Koloskopie und die Kapselendoskopie, nichtinvasive Tests wie der immunologische Stuhltest (FIT), sowie bildgebende Verfahren wie die virtuelle Koloskopie. Jede dieser Untersuchungsmöglichkeiten hat eigene Vor- und Nachteile.

Darmspiegelung/Koloskopie

Die Darmspiegelung, auch unter dem Begriff Koloskopie bekannt, ist eine diagnostische Untersuchung, bei der ein flexibler Schlauch mit einer kleinen Kamera (dem sogenannten Endoskop) durch den After in den Dickdarm eingeführt wird. Durch diese Untersuchung können der gesamte Dickdarm und gegebenenfalls auch Teile des Dünndarms inspiziert werden. Eine Koloskopie eignet sich etwa zur Früherkennung von Darmkrebs oder zur Diagnose von entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Auch Polypen können im Zuge einer Darmspiegelung entfernt werden.

Kapselendoskopie

Die sogenannte Kapselendoskopie ist ein nichtinvasives Bildgebungsverfahren. Bei dieser Methode wird eine winzige Kamera in Form einer Kapsel geschluckt. Ihre Aufgabe ist es, den gesamten Verdauungstrakt bildlich darzustellen. Eine Kapselendoskopie wird hauptsächlich dann eingesetzt, wenn der Dünndarm visualisiert werden soll, der mit herkömmlichen Endoskopen nur schwer zu erreichen ist. Ebenso kann die Untersuchung beim Verdacht auf Krankheiten wie Morbus Crohn, Tumore oder Blutungen im Darm hilfreich sein.

Immunologischer Stuhltest (FIT)

Der immunologische Stuhltest (FIT) ist ein Screening-Test zur Früherkennung von Darmkrebs. Bei diesem Verfahren wird das Vorhandensein von nicht sichtbarem Blut im Stuhl mittels einer Kotprobe untersucht. Im Gegensatz zu anderen Stuhltests, die nur auf sichtbares Blut reagieren, ist der FIT spezifisch für nicht sichtbares Blut geeignet. Der Test ist sehr einfach in der Anwendung und erfordert keine spezielle Diät oder anderweitige Einschränkungen.

Virtuelle Koloskopie

Die virtuelle Koloskopie, auch als CT-Kolonographie oder CT-Kolonoskopie bekannt, ist ein nichtinvasives Bildgebungsverfahren, das die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet, um detaillierte Bilder des Dickdarms zu erzeugen. Invasive Eingriffe sind nicht erforderlich, ermöglichen jedoch die Erkennung von Polypen, Tumoren und anderen Anomalien im Darm.

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Nichtinvasive MRT-Koloskopie als Alternative zur Darmspiegelung

Die MRT-Koloskopie ist eine nicht-invasive Bildgebungstechnik, die verwendet wird, um den Dickdarm bildlich darzustellen. Bei dieser Methode werden hochauflösende Magnetresonanztomographie-Aufnahmen des Darms erstellt.

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Darmspiegelung muss bei einer virtuellen Koloskopie kein Endoskop in den Körper eingeführt werden. Die Methode ermöglicht dennoch eine detaillierte Visualisierung der Darmwand. Das Verfahren kann genauso wie eine herkömmliche Darmspiegelung zur Diagnose bei Darmkrankheiten wie Tumoren, Entzündungen oder Polypen eingesetzt werden.

Die MRT-Koloskopie wird besonders dann als Alternative zur Darmspiegelung verwendet, wenn eine Koloskopie nicht möglich oder nicht erwünscht ist.

Vor der Untersuchung wird ein Kontrastmittel verabreicht, was für Patienten einiges an Vorbereitung erfordert. Dieses Mittel dient der Markierung von möglichem Reststuhl sowie der Anfärbung von Restflüssigkeit im Dickdarm. Um den Darm für die Untersuchung zu entfalten, wird vorsichtig etwas Kohlendioxid in den Enddarm eingeleitet. Bei der anschließenden Untersuchung wird der Patient auf einer Liege positioniert, die in das MRT-Gerät fährt. Das Gerät nimmt Bilder des Darms auf, die im Anschluss von einem Radiologen auf Anomalien hin ausgewertet werden. Wann und wie Sie die Ergebnisse Ihrer Untersuchung erhalten, kann dann von Fall zu Fall unterschiedlich sein und wird meist wenige Stunden bis Tage dauern.

Wann kommt eine virtuelle Koloskopie mit MRT infrage?

Die virtuelle MR-Koloskopie wird bevorzugt dann eingesetzt, wenn die konventionelle Darmspiegelung nicht möglich ist oder keine eindeutigen Ergebnisse liefert. Dies kann beispielsweise aufgrund von Engstellen oder Knickbildungen der Fall sein.

Sie kann auch auf Wunsch des Patienten als Screening-Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs dienen, indem gutartige Vorläuferveränderungen wie Polypen diagnostiziert werden. Gerade bei einer Polypendetektion punktet das Verfahren durch eine hohe Sicherheit.

Obwohl die virtuelle MRT-Koloskopie in ihrer Genauigkeit der konventionellen Darmspiegelung nahekommt, wird sie normalerweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Kosten müssen somit von Patienten selbst getragen werden. Eine Ausnahme ist dann der Fall, wenn spezifische medizinische Gegenanzeigen vorliegen.

So modern und sicher das Verfahren aber auch ist, es eignet sich nicht für alle Untersuchungen. So bietet sich ein Screening mit Koloskopie bei unklaren Bauchschmerzen oder die Bestimmung von Entzündungsaktivitäten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa nicht an. Das Gleiche gilt für die Erkennung von familiärer adenomatöser Polyposis (FAP). Auch hier ist die klassische Darmspiegelung die bessere Alternative.

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